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Ich packe meine Fahrradtaschen und nehme mit …

Die Ausrüstung für Radreisen ist so individuell wie die Menschen, die mit dem Rad unterwegs sind.

Passend zum Thema gibt es eine 30 Jahre umfassende Bildergalerie mit Velotraum-Reise-Temperamenten und das neueste Video von »Nomad’s Trails« mit Tipps für Kenia.

Die richtige oder allgemein gültige Ausrüstung gibt es schon lange nicht mehr. Dazu sind die (inzwischen) erreichbaren Ziele, die verschiedenen Arten des Radreisens und die persönlichen Vorlieben einfach zu unterschiedlich geworden. Vor 30 Jahren war das alles noch etwas übersichtlicher; heute bietet die Freizeit- und Outdoorindustrie eine Vielzahl an Lösungen für fast alle denkbaren Varianten des Radreisens an. Deshalb wollen wir an dieser Stelle gar nicht erst versuchen, Tipps oder Empfehlungen zu geben. Lassen wir Bilder sprechen ;-)

Bildergalerie – Radreise-Temperamente von spartanisch bis …

Nomad’s Trails – »What to pack for …«

Wer nun dennoch konkrete Empfehlungen und Tipps sucht, dem sei das wie immer wunderbar unterhaltsame Video von Velotraum-Botschafter Peyman empfohlen. Da kommt sozusagen jeder auf seine Kosten, egal ob es um reine Unterhaltung oder fundierte Tipps geht :-)

Hallo zusammen,
am Anfang des Jahres waren wir mit unseren Findern für zwei Monate in Kenia unterwegs. Unsere Idee war, die beliebte Kenya-Bike-Odyssey zu fahren. Dazu nun ein paar Gedanken und Erfahrungen. [Übersetzung durch Velotraum]

Die Route

Kenya-Bike-Odyssey – Es war das erste Mal, dass wir vor hatten eine fertige und bekannte Route zu befahren und ratet mal, was passiert ist!

Nach den ersten zwei Tagen habe ich (Peyman) beschlossen, dass wir dieser Route nicht mehr weiter folgen sollten;-) Es waren schon so viele Leute diese Route gefahren, dass dies sehr touristisch geworden ist. Das hatten wir uns völlig anders vorgestellt. Also planten wir eine neue, »eigene« Route.

Eine gute Entscheidung. Auf unserer selbst geplanten Route haben wir mehr erlebt und erfahren, als wenn wir einfach der Kenya-Bike-Odyssey gefolgt wären. Das lässt sich am besten mit einem Beispiel erklären: Stell dir vor, du gehst einfach in ein Restaurant und bestellst Essen … Oder du gehst in ein kleines Dorf und kaufst alle Zutaten, suchst Feuerholz und machst Feuer, kochst dein Essen und am Ende grillst du es mit den Einheimischen am Lagerfeuer. Das ist doch etwas ganz anderes, oder?

Ich kann die Kenya-Bike-Odyssey dennoch empfehlen, wenn man nur wenig Zeit hat und in Kenia radeln möchte. Die Route ist sehr gut konzipiert und der Finder ist ein perfektes Fahrrad für diese Route. Und wenn man zum ersten Mal in Afrika mit dem Fahrrad unterwegs ist, ist Kenia ein perfekter Ort, um damit anzufangen.

Die Fahrräder

Riemenantrieb – In trockenen und sandigen Gegenden, wie man sie in Afrika sehr häufig antrifft, kann der Riemen anfangen zu quietschen. Auf unserer Kenia-Tour habe ich nach dem Waschen etwas Flüssigseife auf den Riemen gegeben und damit ist der Riemen viele Tage lang ruhig gelaufen. Ich glaube nicht, dass die Seife den Riemen beschädigt, habe das aber nicht von Hersteller »Gates« absegnen lassen ;-)

Tubeless – Zuerst muss ich sagen, dass ich Tubeless-Reifen liebe. Wir hatten viele Reifenpannen, aber die wurden immer durch das Dichtmittel »repariert«, ohne dass wir es gemerkt hätten. Ich mag gar nicht daran denken, wie es ohne Tubeless-Reifen gewesen wäre. Wahrscheinlich so wie das letzte Mal, als ich in Afrika war. Da hatte ich viele Plattfüße wegen der großen und allgegenwärtigen Dornen. Für mich sind Tubeless-Reifen also die optimale Wahl. Ich empfehle aber, einen Ersatzschlauch und Ersatzventile mitzunehmen, weil das Dichtmittel das Ventil verstopfen und dann hilft nur noch der Tausch des Ventils.

Reifenformat – Für die Tour hatten wir 2,8 Zoll breite Reifen aufgezogen, beim nächsten Mal würde ich 2,6 Zoll nehmen. Der Grund: Wir sind ziemlich viel auf Asphaltstraßen gefahren und für die Offroad-Passagen hätten auch die etwas schmaleren Reifen gereicht.

USB-Ladegerät – Sailor hatte ein Igaro D2 Ladegerät, das nicht richtig funktionierte. Der von mir verwendete »Appcon 3000« funktionierte dagegen sehr gut. Leider wird dieses Ladegerät nicht mehr produziert. Die 21-Watt-Solarzellen hingegen machen in Afrika einen fantastischen Job. Daher würde ich für Afrika auf jeden Fall ein Solarpanel empfehlen.

Sonstige Ausrüstung

Wasserfilter – Ein guter Filter ist in Kenia unverzichtbar. Wenn man in den kleinen Dörfern nach Wasser fragt, bekommt man Regenwasser von den Dächern der Häuser, in dem viele kleine Würmer (und anderes) schwimmen. Die Einheimischen können das ohne Probleme trinken, aber unsere europäischen Mägen vertragen das nicht! Ich habe das einmal getestet und das Ergebnis war nicht so »interessant«… Deshalb empfehle ich unbedingt einen guten Filter. Noch ein Hinweis: Den Filter nach Gebrauch gut trocknen lassen, das kann je nach Filter bis zu zwei Tage dauern.

Zelten in Kenia – Freies oder wildes Zelten ist in Kenia etwas schwierig, da es überall Dörfer und Menschen gibt. Deshalb haben wir sehr oft die Einheimischen gefragt, ob wir unser Lager auf ihrer Farm oder ihrem Land aufschlagen dürfen. Meistens sind die Leute unglaublich zuvorkommend und gastfreundlich, so dass die Antwort meistens »Ja, und ihr seid herzlich willkommen« war.

Zelten und wilde Tiere – Großkatzen leben in den Nationalparks und meiden die Nähe von Menschen. Einmal haben wir nachts Löwen von unserem Zelt aus gehört, Wir schliefen allerdings in dieser Nacht haben wir in einem Massai-Dorf – also kein Grund zur Beunruhigung. Nachts hört man auch oft Hyänen. Ich bin seit vier Jahren in Afrika unterwegs und hatte noch nie Probleme mit Hyänen. Zumindest wenn man die zwei wichtigsten Regeln beachtet: Man sollte sein Zelt vor Sonnenuntergang aufbauen und nachts nicht aus dem Zelt gehen.

Sicherheit – Ich empfinde Kenia und Afrika im Allgemeinen als sehr sicher. Besonders in den kleinen Dörfern, wenn man sein Fahrrad zumindest normal abschließt. In den großen Städten, wie z. B. Nairobi, muss man jedoch sehr gut auf sein Fahrrad und seine Ausrüstung aufpassen!

Essen – Vegetarier und Veganer werden Kenia lieben! Aber auch wenn ihr Fleisch mögt werdet ihr Kenia lieben ;-) Kenia hat generell sehr gutes und gesundes Essen. Wenn man in ein Restaurant der Lokals geht, kann man eine Mahlzeit für etwa 0,80 Cent bekommen. In einem Restaurant für Touristen zahlt man für das gleiche Essen einen deutlich höheren Preis.

Ich hoffe, ihr findet diese Informationen nützlich. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr diese gerne in den Kommentaren stellen.

Ich wünsche allen einen schönen Frühling – in Finnland scheint es gerade ;-)
Peyman

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