Fünf Tage auf einer der landschaftlich schönsten Radreiserouten durchs deutsche – genauer: überwiegend bayrische – Voralpenland.
Bei schönem Wetter, wie ich es hatte, ist der Bodensee-Königssee-Radweg in jedem Fall ein Traum. Wie sehr Genuss, hängt allerdings sehr von der »individuellen« Umsetzung und Voraussetzungen ab ;-)
Die gut 400 Kilometer lange Route mit über 3.300 Höhenmetern selbst brauche ich an dieser Stelle sicherlich nicht zu beschreiben, dazu findet man eine Vielzahl an Informationen im Internet, zum Beispiel hier.
EM-Flaute oder Carpe diem
Die letzte EM-Woche bescherte wie gehabt etwas Luft im Betrieb, die Wettervorhersage klang viel versprechend (…Hitzerekord), also nichts wie los. Schon letztes Jahr wollte ich diese Strecke fahren, damals war die Wettervorhersage aber so schlecht, dass ich auf den Mainradweg ausgewichen bin.
Tag 1
Als ich am Mittwoch Nachmittag in Lindau aus dem Zug steige, empfängt mich der Bodensee mit all seiner touristischen Pracht und zwar so geballt, dass ich gleich das Weite suche. Nur wenige Kilometer hinter dem Seeufer tut sich, wenn man den stillen Straßen des Bodensee-Königssee-Weg folgt, eine völlig andere Welt auf. Idylle pur, zumindest aus der Fahrradsattel-Perspektive. Preis für die Abgeschiedenheit der Strecke: Auf den ersten 40 Kilometer finde ich keine Einkaufsmöglichkeit und es rächt sich der überstürzte Aufbruch in Lindau. Andererseits hätte ich aber so nie den schönen Biergarten bei Malaichen kennen gelernt.
Bis nach Immenstadt schaffe ich es an diesem Tag. Wind, Landschaftseindrücke und das Hochgefühl unterwegs zu sein, haben mich einfach und irgendwie immer weiter geschoben. Ungläubig vernehme ich den Zimmerpreis des (einfachen) Hotels: 30,00 € mit Frühstück. So was gibt’s also auch noch!
Tag 2
Angesichts der Wettervorhersage – 30 Grad und mehr – sitze ich um acht Uhr auf dem Rad. Aus Immenstadt heraus zu finden/fahren ist ein wenig zäh – die übliche Eckenhatz. Ab Kranzegg wird es dafür wieder wunderschön. Sicher, die Oberschenkel brennen inzwischen ob der unzähligen kleinen aber meist gemeinen Anstiege recht deutlich. Die eiszeitlichen und charakteristischen Landschaftswellen, die es zu überwinden gilt, haben die fatale Eigenschaft harmlos zu beginnen und immer steiler zu werden. Bis nach Haag in der Nähe des Rotachsee – einem künstlichen See zur Wasserstandsregulierung von Donau und Iller – gilt es immerhin 200 Höhenmeter netto zu überwinden. Immerhin bin ich inzwischen zur Einsicht gelangt, dass zur Überwindung dieser auch mal längeren und steilen Rampen, die Benutzung des kleinen Kettenblatts nicht verkehrt und ehrenrührig ist, zumal hinten nur eine 11–28 Kassette montiert ist…
In Hopfen am gleichnamigen See, gehe ich eine Runde schwimmen und abkühlen, danach in Füssen noch Kaffee & Kuchen und die Wasserflaschen wieder Rand voll füllen – mehr braucht’s bei der Hitze nicht. Die Tourismus-Granaten der Region – Neuschwanstein usw. – lasse ich links liegen. Nach Halbblech wird es wieder einsam. Im Zickzack geht es auf zum Teil holprigen Kieswegen in Richtung »Königstraße«, die mit ihrem ebenfalls recht groben Kiesbelag anstrengend zu fahren ist, trotz meiner dicken 2-Zoll-Reifen. In Bad Kohlgrub finde ich dafür ein sehr nettes Gästehaus mit gut gefülltem Gäste-Getränke-Kühlschrank. – Unglaublich, wie nach so einem Tag, ein 0,5-Liter-Radler schon in der Speiseröhre zu verdampfen scheint. Genieße den lauen Abend lesend auf meinem Balkon, über das EM-Schicksal der Deutschen informieren mich zuverlässig die verzweifelten Aufschreie aus den umliegenden Häusern.
Tag 3
Morgens so gegen sechs geht ein Gewitter los, zwei Stunden sieht es nach Weltuntergang aus, aber das Gewitter tobt sich an anderer Stelle aus und als ich um halb zehn das Lindenbach-Tal hinunter rolle, heizt die Sonne schon wieder kräftig vom Himmel. Bis nach Grafenaschau, vorbei am Murnauer Moos, bietet die Strecke wiedermal grandioses Landschaftskino. Danach Gegenwind und eine etwas eintönige Strecke mit viel Kieswege-Anteil, der einem nach dem Regen ganz schön die Kraft aus den Beinen saugt. Kuriosität am Streckenrand: die Bartlmämühle, ein gigantisches Open-Air-Trödel-Areal.
Vom Kochelsee geht es über sonnig-heiße Kieswege zur imposanten Klosteranlage Benediktbeuern. Angesichts der Ausmaße der Anlage und dem gemütlichen, schattigen und bewirteten Kräutergarten, beschränkt sich mein Kulturprogramm auf Kaffee & Kuchen und dem Plausch mit dort Brotzeit machenden Seminarteilnehmerinnen. Nach Bad Tölz kommt dann der anstrengendste Streckenabschnitt an diesem Tag: der Kiesweg hinauf nach Marienstein und dem Golfresort, hoch über dem Tegernsee gelegen. Dass hier überwiegend MTB-Fahrer unterwegs sind, kommt nicht von ungefähr, die Strecke ist holprig und der letzte Kiesweganstieg ist mit Gepäck an der Grenze zur Fahrbarkeit. Die letzten Reserven fordert dann der steile Anstieg – immerhin auf Asphalt – zum luxuriösen Golfresort. Hier liefere ich mir ein »Schnecken-Wettrennen« mit einem Straßenreinigungsfahrzeug. Danach habe ich mir die Abkühlung im Tegernsee mehr als verdient und statt Schwimmeinlage begnüge ich mich mit der Pose »Toter Mann«.
Tag 4
Der Samstag sollte der heißeste Tag werden und so verkneife ich mir nach den ersten zehn Kilometern die morgendliche Schwimmeinlage im Schliersee, trotz der vielen noch leeren und lockenden Badestellen direkt am Radweg. Die Strecke von Fischbach bis Bad Feilnbach ist ein weiterer Höhepunkt der Tour, trotz des dunstigen Backofenwetters (…Sahara-Staub laut Wetterdienst). Die Route macht hier zwar zwischen Hundham und Bad Feilnbach eine gewaltige Schleife, aber der »Umweg« auf den fast autofreien Nebenstraßen ist wunderschön. Zumal es einen gewaltigen Unterschied fürs Vorankommen macht, ob man auf einem alle paar hundert Meter einen Haken schlagenden Kiesweg oder einer richtigen Straße unterwegs ist, insbesondere wenn es tendenziell auch noch bergab geht.
In Neubeuern am Inn muss ich für einige Zeit aus der prallen Sonne, da kam das einladende Haschl‘s Café seinem schattig-lauschigen Außenbereich genau richtig. Knapp 20 Kilometer weiter fühle ich mich schon wieder wie eine Dörrpflaume und suche für zwei Stunden Abkühlung im Moorfreibad von Aschau – was für eine Wohltat. Danach geht’s wieder. Bis Siegsdorf vergieße ich noch die eine oder andere Schweißperle, um dann trotz warmem Hotelzimmer und durchgelegener Matratze wie ein Stein zu schlafen.
Tag 5
Das Beste an meinem Hotel in Siegsdorf war, dass es schon ab sieben Uhr so was ähnliches wie ein Frühstück gab. Denn um 14:20 Uhr sollte ich in Berchtesgaden in den Zug nach Hause einsteigen. Ich war dann aber doch überrascht, wie viele Radler schon sonntags um acht Uhr den Radweg an der Traun entlang bevölkerten. Auf den Landschaftswellen zwischen Traunstein und Teisendorf war ich dann wieder allein auf der Strecke und nur die allgegenwärtigen Kühe schauten und freuten sich über die Abwechslung im Landschaftsbild. Vor dem wunderschön gelegenen Höglwörther See wieder holprige Kieswege, aber ein Bad im von Seerosen umrankten und angenehm temperierten See entschädigt für alles. Während man sich am Höglwörther See in einem kleinen Paradies wähnt, donnert eine Hügelkette weiter die A8 durchs Voralpenidyll. Besonders krass erlebbar, wenn man den Marktplatz des Örtchens Anger, mit seiner stolz aufragenden Kirche, in Richtung Bad Reichenhall verlässt.
Flugs geht es dann bis nach Bad Reichenhall. In der fein herausgeputzten Stadt hat mir beim Durchrollen ganz besonders die Alte Saline gefallen und das zugehörige, stil- und geschmackvolle Cafe. Zudem ist die nähere Umgebung der Salz-Stadt (Salz war gleichbedeutend mit Reichtum) nur so gespickt mit Attraktionen – auch Salzburg liegt nur einen doppelten Steinwurf entfernt – hier könnte man glatt mal Urlaub machen ;-)
Vor dem Königssee gibt es nochmals eine echte Hürde zu überwinden. Während der Radweg erst der gleichmäßigen Steigung der Bundesstraße folgt, werden die letzten 100 Höhenmeter per Direttissima bewältigt. Gut, dass ab da ein kräftiger Rückenwind mich nach Berchtesgaden schiebt. Zum Königssee hinauf dann nochmals Schotter und natürlich viele Fußgänger und Radfahrer, an einem Sonntag auch nicht anders zu erwarten. Ebenso wie ein voller Riesenparkplatz und Volksfeststimmung. Aber ich komme mal wieder, an einem schönen Herbsttag, montags oder so…
Tipps zur Tour
Bei schönem Wetter gerät man schon mal in Entscheidungsnöte. Soll man weiterfahren, da es hinter jeder Kuppe noch Schöneres zu entdecken gibt, einkehren, besichtigen, baden… oder einfach nur auf einem Bänkle sitzen und staunen und genießen. Also zwei Wochen kriegt man locker rum mit der Vielzahl an Attraktivitäten und Möglichkeiten auf, oder links und rechts der Strecke.
Aufgrund der vielen und zum Teil sehr knackigen Steigungen, sollte man einigermaßen trainiert sein oder sich auf gelegentliche Schiebepassagen einstellen. Das hat auch die hiesige Tourismusindustrie erkannt und setzt ihre überwiegend reiferen Gäste verstärkt auf E-Bikes. Allerdings habe ich auf der Tour nur einen Radreisenden mit E-Bike gesehen. Auch sonst hielt sich der Ansturm von Reiseradlern in Grenzen, mit Ausnahme der Stellen, an der sich mehrere Routen überschneiden.
Die Ausschilderung ist tendenziell gut, allerdings sind die Schildchen für Fahrer, die etwas schneller unterwegs sind viel zu klein und schwer erkennbar, insbesondere wenn gleich auf ein halbes dutzend Wege hingewiesen wird. Eine Karte oder GPS ist dennoch unerlässlich, da man die Ausschilderung manchmal nur findet, wenn man weiß, wo es hingeht ;-)
Zum Fahrrad. – Unbedingt breite Reifen montieren, da die vielen Kieswege doch meist recht holprig und zum Teil auch tief sind. Ich war mit einem Schwalbe Kojak-Slickreifen in zwei Zoll Breite unterwegs. Auch auf dieser Tour wollte ich Vorzüge des Rennlenkers nicht missen, allenfalls STI-Schalthebel wären nicht schlecht, da man häufig und überraschend schalten muss.
Kommentare
Danke für den schönen Bericht. Ich mache im September eine 7 Tage Tour von Villingen den Neckar Radweg nach Mannheim. Ich fahre die Strecke zum ersten Mal. Wenn jemand noch Tipps hat: bin ein dankbarer Abnehmer. Ich werde auf Campingplätzen zelten. Ich freu mich riesig drauf.
Gruß
Tom
Hallo Stefan,
toller Bericht! Vielen Dank.
Habe letztes Jahr im August auch die gleiche Tour gemacht. Einfach wunderschön…kann ich auch nur jedem empfehlen. Die vielen Seen und die tolle Landschaft. Man kommt vom Staunen und genießen garnicht mehr raus. Bin dann noch weiter nach Salzburg und von da aus durch Slowenien nach Kroatien zur Insel Cres. Zurück mit dem Zug.
Gruß Frank
Guten Abend Herr Stiener,
finden sie den Text den sie unters Kreuz Jesu geschrieben haben irgendwie lustig.
Ich nicht und viele andere sicher auch nicht. Ich denke nicht das man sich über den Glauben anderer und die Bedeutung des Kreuz Jesus lustig machen sollte.
Bitte überdenken sie künftig solche Texte nochmal bevor sie diese veröffentlichen und zwar als Privatmann genauso wie als Geschäftsmann.
Grüße S. Berger
Hallo Sven,
wieso “lustig machen”. Stefan hat doch recht. Es ist mal wieder eine Sache des Standpunktes und der Toleranz gegenüber anders denkender . Die Meinung von Stefan kann man durchaus nachvollziehen und ist kein Grund eingeschnappt zu sein.
Gruß
Tom
P.S. Bin übrigens ein kritischer Katholik.
@Sven
Es geht überhaupt nicht um mangelnde Toleranz. Die Bildunterschrift zeugt doch eher von sträflicher Unkenntnis christlicher Symbolik und Werte wie sie hier im Allgäu gelebt und verstanden werden. So sehr ich Herrn Stieners lockerer Schreibstil schätze – diese Bildunterschrift ist peinlich!
Liebe “kritische Christen”
die freie Meinungsäußerung ist durch das Grundgesetz garantiert und geschützt. Sie ist nach meiner Kenntnis für keinen Bereich der menschlichen Existenz eingeschränkt. Also darf man sich selbstverständlich, sofern man dies möchte und die Regeln der Rechtsstaatlichkeit einhält, auch über Glaubensthemen lustig machen. Warum auch nicht?
Die Empörung über die “Verletzung religiöser Gefühle” aus christlichen Kreisen wirft ja auch ein bezeichnendes Licht auf den Grad an Toleranz und Gelassenheit, den ebenjene von allen anderen einzufordern nicht müde werden. Offensichtlich sind die “religiösen Gefühle” ein Gut, dessen Schutzwert den aller anderen Güter bei weitem übertrifft. Das liegt vielleicht an der moralischen Aufladung?
Versuchen wir also, gelassen weiterzuradeln und den Himmel den Spatzen zu überlassen.
Bernhard Müller
Prima Bericht. Besser könnte es ein Reiseführer nicht beschreiben. Kurz und prägnant, garniert mit tollen Fotos. Ich wünsche Euch einen schönen Radlsommer.
Beste Grüße,
Bernhard S.
Die Kruzifix-Diskussion ist interessant; die Bildunterschrift verweist doch nur auf die römische Folter- und Hinrichtungspraxis – vor der eigenwilligen Interpretation durch Paulus und Kollegen.
…ja schon, aber Paulus und Kollegen, also wir Christen, verehren nicht das Kreuz als Folterinstrument, sondern das unsägliche Leid das stellvertretend für uns gelitten wurde und wird um uns von unserer Schuld zu befreien. Dass das von Nicht- oder Andersgläubigen nicht so gesehen wird, mag manch einer bedauern, schafft aber dankenswerter Weise Gelegenheit darüber zu reflektieren was wir da eigentlich tun.
Ich habe den kurzen Reisebericht mit allen Bildunterschriften gerne gelesen, auch weil ich diesen Weg schon in beide Richtungen gefahren bin, und störe mich nicht an eventuell missglückten Statements.
Wobei: als Münchner, also Bayer, störe ich mich schon an der Aussage “Kindererschrecken in Bayern” ;-) stehen denn solche Marterl nur in Bayern? Meist ist neben einem Wegkreuz auch eine Bank. Auf einer solchen sitzend kann man auf einer Radtour trefflich über das Leben und unsere Existenz nachdenken. Das hat Herr Stiener sicher getan und uns dran teilhaben lassen, oder? Ich bin ihm dafür dankbar.
Ich dachte, dass ich der einzige bin, der sich bei schönen Radtouren über Hinrichtungsvorrichtungen am Wegesrand wundert.
Das mit dem Kindererschrecken stimmt schon: Ich werde wohl nie die Angst meines Sohnes (damals im Kindergartenalter) vergessen, als wir eine Kirche besucht hatten und er, mutmaßlich zum ersten Mal bewusst, die leidend-brutale Ausstrahlung dieser Skulptur erlebte.
Und allgemeiner zum Diskussionsthema: Ich finde diese prägnante Aufforderung zur Verschiebung des Blickwinkels gut.
Bin die gleiche Tour vor zwei Jahren gefahren und Ihr toller Bericht hat gute Erinnerungen geweckt.
Die Ausschilderung des Radwegs fand ich verbesserungswürdig. Bin gerade per Rad in Italien gewesen und da sind, zusätzlich zu gut sichtbaren Wegweisern, große Radsymbole und Pfeile auf den Radweg, bzw. die Strasse gemalt. Verfahren (fast) unmöglich.
Gratuliere Herr Stiener! Eine provokante Bildunterschrift und schon tut sich in der Ferienflaute wieder etwas auf der Homepage. Fragt sich nur: war das Absicht oder doch Unkenntnis?
“Kinder erschrecken”: In der Gegend, in der das Foto aufgenommen wurde erschrecken die Kinder normalerweise nicht beim Anblick eines Wegkreuzes, denn sie kennen sich – immer noch – aus.
“Erkennungszeichen”: Es ist unser Siegeszeichen – wenn man nur ein bisschen über das unmittelbar Sichtbare hinausblickt.
“in Bayern”: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie je in Baden-Württemberg (Schwarzwald / Schwäbische Alb) auf Radltour waren und dabei die vielen Feld- & Wegkreuze und “Marterl” übersehen hätten die ich dort vorgefunden habe. (Aber vielleicht nimmt man ja auch das nahe Ausland, in diesem Fall Bayern, viel kritischer wahr als die fernen Länder mit ihren religiösen Symbolen am Wegesrand?!)
Wie dem auch sei: ich finde die Bildunterschrift zumindest unangebracht in einem ansonsten echt guten Artikel!
Was bin ich froh, dass wenigstens mein Velotraum wirklich tolerant zu Religionen und religiösen Darstellungen ist!
Sommerliche Radlergrüße!
Lieber Herr Stiener,
dies ist eine sehr schöne Geschichte mit guten Bildern.
Leider ist Ihnen ein Fehler unterlaufen: Es heisst BenediktbeuERN und nicht -beuREN. Dies teilte mir meine Frau Karin mit.
Liebe Grüße
Martin Hose
Liebe Radfreunde,
ich finde es schon etwas überspitzt,wie man einen Bericht vielleicht anders denkender Menschen,auseinander nimmt.Wie schon mehrfach hier geschrieben,gibt es viele Menschen,die einen anderen Glauben und eine andere Denkweise haben und haben dürfen.
Man sollte sich doch an der Schilderung dieses Berichtes erfreuen,daß sich ein Mensch die Mühe macht,um anderen zu zeigen,wie schön die Natur ist.
Selbst tun und nicht die Nadel im Heuhaufen suchen und alles auseinanderdividieren.
Leider ist das ein Deutsches Gut,immer nach Verfehlungen anderer zu suchen,um diese zu kritisieren,anstatt aufeinander zuzugehen und etwas miteinander zu tun.
In diesem Sinne wünsche ich mir,als täglich aktiver Radelrentner(40-50 km/Tag,viele solcher netten und aufschlussreichen Berichte.
Gerhard Koppermann
Hallo Stefan,
vielen Dank für den Bericht. Immer wieder schön die Velotraum Urlaubsberichte samt Fotos zu lesen.
Mich würde interessieren was für einen Rahmen du fährst. Kann’s auf den Fotos nicht genau erkennen.
Und der Grund für die Rahmenwahl würde mich auch interessieren.
Warum die “Old School” Variante Hydraulikbremse und nicht die neueste Velotraum Innovation?
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet
Carsten
@ Carsten,
ich fahre einen cross crmo. Allerdings mehr als inzwischen lieb gewonnenes Provisorium. Denn vor drei Jahren, kurz vor meiner Schweiz-Tour wurde mir mein Rad geklaut (Alurahmen, Rennlenker, STI-Schalthebel) und es musste ganz schnell Ersatz her. Und unser famoser Stahlrahmen hat mich schon immer gereizt. Die restlichen Bauteile, wie die HS 66-Bremse und Lenkerendschalthebel, stammen aus meinem persönlichen Funds. Ja, ich mag diese Steinzeit-Technik einfach sehr und kann mich einfach nicht davon trennen.
Aber ein Speedster »4« steht quasi in den Startlöchern ;-)
Jeder kann lustig finden, was er will. Wenn Herr Stiener sich an seiner Bildunterschrift erfreut, dann soll er das tun, sooft er Spaß daran hat.
Ich finde einen Sachverhalt beachtenswert, der schon einmal von Herrn Berger in einem obigen Kommentar erwähnt wurde: Herr Stiener ist Geschäftsmann, er arbeitet bei Velotraum. Als solcher hat er beispielsweise den Beitrag von Carsten kommentiert. Als solcher hat er aber auch das Bild provozierend und polarisierend unterschrieben und bewusst nicht auf die Kommentare reagiert, die an der Unterschrift Anstoß nehmen. Er hat also kein Interesse, hier irgendetwas zu korrigieren oder auch nur klarzustellen. Es ist ihm egal, dass einige Kommentierende – potentielle Kunden – seine Unterschrift unpassend oder sogar beleidigend finden.
Ich persönlich würde mich bezüglich meiner Meinung bei den letztgenannten Kommentierenden verorten, finde, dass einem Geschäftsmann ein solches Verhalten nicht gut ansteht, und werde mir mein Rad deshalb anderswo kaufen.
natürlich reagiert er nicht auf meine oder andere Kommentare, er hat sich ganz bewusst lustig gemacht.
Ich finde so ein Verhalten absolut schrecklich, niemandem steht es zu, das Kreuz Jesu lächerlich zu machen und die Menschen mit solchen Kommentaren zu beleidigen die zu ihrer Religion stehen.
Ich habe dieses bereits bei unseren Freunden, Verwandten und Radkollegen angesprochen und alle haben nur den Kopf geschüttelt über so ein Verhalten….zusätzlich als Geschäftsmann noch.
Man kann nur hoffen das er nie an einer Moschee vorbeikommt und dort einige aus seiner Sicht lächerlichen Dinge fotografiert und diese Online stellt. Da möchte ich dann nicht in seiner Haut stecken.
Auch bei uns wird Velotraum von der will haben Liste gestrichen.
Lieber Sven Berger und lieber fm,
Sie interpretieren Herrn Stieners Text und sein Verhalten mit Hilfe negativer Unterstellungen, damit Sie etwas haben, über das Sie sich aufregen können. Zum Beispiel ist es meiner Meinung nach an seiner Stelle sinnvoll, nicht zu antworten, da dies weiter Öl ins Feuer gießen kann und außerdem vom eigentlich Thema des Reiseberichts nur noch mehr ablenkt.
Bitte lesen Sie, gegebenenfalls nochmals, die Kommentare 6, 9 und 15 und bedenken Sie bitte: Toleranz sollte GEGENSEITIG gelebt werden. Sie können zu recht Ihre Meinung behalten und diese auch jederzeit äußern, so auch hier. Warum Herr Stiener nicht? Verzichtet jemand, sobald er Geschäftsmann wird, auf seine Grundrechte? Leben wir nicht mehr in einem Rechtsstaat? Sie verletzen mit Ihren Kommentaren jedenfalls meine Gefühle! Genauso verletzt Ihre Religion durch das Aufdrängen Ihrer Symbole in der Öffenlichkeit meine Gefühle! Und wissen Sie was: Das dürfen Sie sogar, auch wenn es mir nicht gefällt!
Den Menschen Denkanstöße zu geben, in diesem Fall bezüglich einer äußerst drastischen und in großem Umfang stattfindenden öffentlichen Zurschaustellung religiöser Symbole, sehe ich positiv. Jeder kann beim anschließenden Nachdenken zu seinen eigenen Schlüssen kommen!
Oh, Gott,
Leute bleibt locker, das Leben ist doch schon schwer genug.
Lieber Stefan,
wie schräg, dass nur durch deine angenehm, lockere Schreibe solche Reaktionen kommen.
Always look on the bright site of life.
Ich darf Sie alle herzlich am 16.8. einladen. Vielleicht kann die Veranstaltung zur Entkrampfung beitragen:
„Die Kunst des kritischen Fragens an Religion und Glauben“
Einführung und Lesung zu einem Projekt im Kultursommer.
„Der Gott der satirischen Welt“.
Wer kennt nicht den Reichtum der jüdischen Witze, die sich auch direkt mit ihrem Gott auseinandersetzen? Kennen Sie aber auch die jüdische Satire? Oder sind Ihnen aus anderen Religionen Texte geläufig, die zum Lachen herausfordern über die Religionen und die Götter dort? Seit es Religionen gibt, werden sie von Kritik begleitet, oft in satirischer Form.
Was sind die wichtigsten Kritikpunkte, die vorgebracht werden? Warum lachen wir?
Und was kann uns Satire lehren über die Religionen selbst?
Wo: Johannes-Ronge-Haus
Wörthstraße 6a
Ludwigshafen
Wann: Do 16. Aug 2012, 19:30
Veranstalter: Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz
Eintritt: frei
Hallo Herr Stiener, liebe Freunde des Bodensee-Königssee-Radweg,
ich komme gerade von dieser Tour zurück und stecke noch voller positiver Eindrücke. Landschaft pur, immer wieder wechselnde traumhafte Umgebungen und Menschen, die von Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit beseelt sind. Ich kann nur jedem empfehlen, diese Tour zu fahren und sich dabei wieder einem “Reset” zu unterziehen.
Herzliche Grüße an alle von einem “Utopia-Roadster-Fahrer”, der sich vielleicht ein Velotraum zulegt, wer weiß?
Rupert
Lieber fm,
ich finde es sehr erfrischend, dass sich ein Geschäftsmann seine freie Meinung im Sinne der Umsatzmaximierung nicht selbst verbietet. Auch mein Gefühl, bei Velotraum noch immer mit greifbaren Menschen zu tun zu haben, wurde bestärkt – das fällt beim Kontakt mit Shimano & Co. doch deutlich schwerer.
Den Reisebericht finde ich durchweg anregend – vielen Dank.
Mit einem herzlichen Gruß,
Georg
So, da ja bald wieder Karfreitag und Ostern kommt, hier ein Filmchen zur Frage: Wie kreuzige ich richtig? Anleitung für eine Hinrichtung auf römische Art.
Die Antworten gibt’s bei dctp.tv: Peter Berling als Centurio erläutert die Details
Gleich in den ersten zwei Minuten wird deutlich, dass die bayerische Marterl-Darstellung hier oben im Blog technisch ganz falsch ist…
1. Generell sind diese Reiseberichte interessante Literatur.
2. Beim Fotografieren von Menschen schneidet man diesen nicht Beine oder Köpfe ab und beim Rad eben nicht Teile des Hinterrades (bitte in Zukunft das Objet ganz ins Bild bringen)
3. Ganz unmöglich und für mich als Alltags- und Reiseradler völlig unverständlich: eine Kettensalatschaltung mit offener Kette statt eine Rohloff mit chainglider, obwohl der Autor genug Kohle für eine richtige Schaltung hat.
4. Der Kreuzkommentar ist frühpupertär, unreif und unnötig (vielleicht wichtigtuerisch?).
Herrlich kaputte Menschen mit Ihren teils schrägen Kommentaren. Wunderbar. Ich als Berliner bin so einiges gewöhnt. Ich kann nicht verstehen, dass Menschen beleidigt sind, wenn “Ihre” Religion verunglimpft wird. Wie schon einige richtigerweise festgestellt haben, herrscht in Deutschland Meinungsfreiheit. Das ist eins der höchsten Grundrechte in D und sollte es auch sein. Daher sollte jedem seine Meinung zustehen, auch wenn Sie andere beleidigt. Damit muss man leben lernen, sonst entwickeln wir uns wieder zurück und schlagen uns die Köpfe ein, wie in früheren Jahrhunderten bzw. hin und wieder auch jetzt in Berlin! Ich persönlich kann den wenigsten Religionen etwas abgewinnen, weil sie in der (jüngeren) Vergangenheit für viele Tote mitveranwortlicht sind. Und das in manchen Gegenden in Deutschland solche Glaubensymbole stehen gefällt mir persönlich nicht. Trotzdem kann ich damit leben, weil das nun mal zur Geschichte von Deutschland gehört! Schlußßendlich bin ich begeisterte Radfahrer und erfreue mich an guten Reiseberichten jeder Art. Vielen Dank Herr Stiener, Ihre Firma ist noch immer einer der Vorreiter” guter, durchdachter Fahrräder, auch wenn ich “Simpel”-Frischluft Fahrer bin.
@ Rupert Drexel: Ich war ebenfalls Utopia-Roadster-Fahrer und legte mir dann eines Tages noch ein Velotraum Cross-Cromo zu – als Zweitrad, dachte ich. Ein gutes Jahr ging das so. Gestern nun habe ich den Roadster schließlich (zu einem sehr guten Preis) verkauft: Ich bin ihn einfach nicht mehr gefahren, seit ich mein “Zweitrad” besitze – sicher, der Roadster fuhr sich wunderbar im Flachen, doch schon bei einer mittleren Steigung fühlte es sich doch immer so an, als ob da einer mit auf dem Gepäckträger säße und plötzlich einen Anker würfe… Ganz anders mein Velotraum: spritzig und leichtgängig auch an heftigen Steigungen, völlig andere Geometrie, enorme Stabilität, auch im Wiegetritt (für den sich der Roadster – sogar nach Auskunft des Herstellers ! – nicht eignet).
»…als ob da einer … plötzlich einen Anker würfe…«
Ein Konjunktiv, ein korrekter! 2014. Günter! Komm her, kriegstn Kuss. :-)
@ Karhrin aus Wiesbaden: Das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen! Doch was hülfe es, wenn ich nach Wiesbaden käme und kennte Deine Adresse nicht – wir beide gewönnen nichts! So bleibt Deine Verheißung wohl nur ein (Velo)traum… Trotzdem war’s schön, Deinen Kommentar zu lesen, ich danke Dir…
Lässt sich der Weg in entgegengesetzter Richtung ebenso gut fahren? Hat jemand Erfahrung?